Tag 5… Acadia National Park
Zum ersten Mal wachen wir nicht einfach so früh auf. Das Jet Lag versagt allmählich seinen Weckdienst! Und das ausgerechnet heute – wir wollen in den Acadia National Park.
Ich wäre ja eigentlich gerne zum Sonnenaufgang dort gewesen. Aufgrund meiner Hotelauswahl ist das aber von vorneherein völlig illusorisch. Was ich mir dabei gedacht habe, ein Motel eine gute Stunde vom National Park enfernt auszusuchen, weiß ich jetzt auch nicht mehr. Nicht viel jedenfalls, soviel ist sicher. Der Mann an meiner Seite hat auf der gesamten Fahrt zum Acadia auch nichts besseres zu tun, als mich bei jedem an uns vorbeiziehenden Motel darauf aufmerksam zu machen, dass dieses freie Zimmer hat und näher dran gewesen wäre. Frechheit!
Im Acadia National Park angekommen, gehen wir traditionell erstmal ins Visitor Center, zahlen den Eintritt von 25 $ und decken uns mit Informationsmaterial ein. Wir sind uns nicht sicher, ob wir das Auto oder lieber den Shuttle Bus nehmen sollen und fahren erstmal mit dem Auto auf den Mount Desert hoch, weil es hier eh keinen Bus gibt.
Es stellt sich heraus, dass es keinerlei Probleme beim Finden von Parkplätzen gibt und so bleiben wir unserem Auto treu.
Wir verbringen den Tag damit, die 27 Meilen lange Scenic Route abzufahren und immer wieder auszusteigen, weil es so schön, so idyllisch oder ach schau mal ist.
Das schöne an Amerikanishen National Parks ist ja, dass nicht nur alles gut organisiert, sondern auch bestens ausgebaut und leicht erreichbar ist. Und so sind wir nach ein paar Stunden einmal rum und könnten eigentlich wieder zurück in unser Hotel fahren. Irgendwo hatte ich gelesen, dass Bar Harbor ein ansehnliches Örtchen sein soll und so überrede ich den Schatz zu einem kleinen Abstecher dorthin.
Und es ist wirklich – schon wieder kaum zum Aushalten – alles so schön anzusehen und wir schlendern so durch den Hafen als unser Blick auf ein Segelboot fällt.
Ach sieh an, die machen so Sonnenuntergangstouren – wie nett. Und schwubbs sitzen wir ganz romantisch an Deck und legen ab.
Also nicht wir, sondern die Crew. Wobei, der Schatz hilft beim Hissen der Segel – immerhin!
Die anderen Teilnehmer der Tour sind dabei mit warmen Jacken, Käse und Wein übrigens deutlich besser vorbereitet als wir. Vor allem die warme Kleidung wäre super gewesen. Es ist nämlich ziemlich windig – und was ein echter Fotograf ist, der macht Fotos vom Schiff und vom Sonnenuntergang und sitzt nicht als Wärmflasche für die Frau rum.
Zwei Stunden später sitzen wir wieder im Auto, haben die Heizung volle Pulle aufgedreht und fahren durch die Nacht zurück zu unserem Hotel.
