
Tag 1… von Milford nach Cape Cod
Der Schatz wacht gegen 5:30 Uhr auf. Wer den Schatz kennt, weiß das rote Kreuz zu würdigen, das ich mir in meinem imaginären Kalender vermerke.
Wir sind jedenfalls recht früh dran heute. Beim Check-Out fragen wir die Hotelangestellte nach einer Empfehlung fürs Frühstück. Die gute Frau nuschelt so unverständlich vor sich hin, dass wir trotz Nachfragen nichts verstehen, uns herzlich für den Tipp bedanken und es gut sein lassen. Wir gehen zum nächsten iHop und genießen dort unser erstes „full american breakfast“, bestehend aus Eiern, Würstchen, Hashbrowns und natürlich Pancakes. Großartig.
Gut gesättigt und mit einem kleinen Zwischenstopp bei Starbucks geht es los Richtung Cape Cod. Wer sich über den Starbucks wundert und denkt, die waren doch grad beim iHop frühstücken, der möge spaßeshalber mal den Kaffee dort oder amerikanischen Filterkaffee im Allgemeinen probieren. Dass der Kaffee kostenlos nachgeschenkt wird, so oft man möchte, wundert uns schon lange nicht mehr. Anders werden sie die Brühe ja nicht los.
Wir nehmen den Highway 95, wechseln dann aber relativ bald auf die Landstraße Route 1, die als „Scenic Route“ mitten durch die Landschaft, durch sanftgrüne Wälder und vorbei an malerischen Dörfern und schnuckeligen Häuschen führt. Unsere erste Pause machen wir am Ocean Beach Park in New London – direkt an der Mündung des Flusses Thames. Wem die Namen verdächtig bekannt vorkommen – wir sind in NeuEngland: Hier heißt praktisch jedes Dorf nach einem Ort oder gleich nach einem ganzen Land in Europa.
Der Ocean Beach Park ist schon etwas in die Jahre gekommen. Hier ist bestimmt noch alles original aus den 40er Jahren. Gut, vielleicht einmal drüber gestrichen (tatsächlich 1997 restauriert). Wir sind fast die einzigen Besucher und warten eigentlich nur noch auf das Quietschen einer verlassenen Wippe. Damit wäre dann die Szenerie perfekt.
Den nächsten Halt legen wir auf mein Drängen meinen Wunsch hin bei einem Walmart ein. Der Schatz hat eigentlich keine große Lust auf Shopping, sieht aber schnell ein, dass er sich lieber nicht zwischen die Versorgungseinheit und den Walmartbesuch stellt. Nun sind wir stolze Besitzer einer Kühltruhe mit Eiswürfeln und diversen Getränken. Die XL Tüte Mandeln und die Packung Oreos werden uns zudem vor dem Verhungern bewahren. Das Überleben ist gesichert. Es kann weitergehen.
Am späten Nachmittag treffen wir in Provincetown auf Cape Cod ein. Auf dem Weg dahin kommen wir an diversen Shops für allerlei Wasserspielzeug vorbei. Wir stellen fest, dass man hier mit Kindern eigentlich nur nachts langfahren kann – sonst ist das Geschrei sicher groß. Ich mein, ich bin ja schon unsagbar traurig, dass ich den Schwan nicht haben darf.
In unserem Hotel wird bei unserer Ankunft gerade kostenlos Käse und Wein gereicht. Das kommt uns nur recht – wir haben nämlich Hunger. Der Käse nebst Rohkost und Crackern ist echt lecker und der Wein auch. Toller Service!
Heute Abend passiert nicht mehr viel. Dank des Nachmittagssnacks (Wein und Käse) fällt das Abendessen aus. Da haben wie das teure Hotel doch fast schon wieder raus. Wir gehen noch kurz ein bisschen in der „Stadt“ spazieren und fallen dann ins Bett.

